MEHR ALS NUR EIN FUSSBALLVEREIN

Kein Spiel für schwache Nerven!

Kein Spiel für schwache Nerven!
FC INZERSDORF – KALKSBURG 5:3 (2:2) 5. Runde

Nachdem man in den vergangenen beiden Runden jeweils einen Punkt holte wollte man diesen Samstag wieder die maximale Punkteausbeute mitnehmen. Was nicht nur auf dem Papier ein schwieriges Unterfangen war. Die Liga hatte nämlich ein traditionelles Derby zurück. Die Gäste aus Kalksburg kamen mit viel Selbstvertrauen als Tabellenführer nach Inzersdorf an die Vorarlberger Allee. Bei perfektem Fußballwetter wurde den Zuschauern einiges geboten.

 

Im Vergleich zur Vorwoche wurde die Startelf von Trainer Haidner wieder auf ein paar Positionen verändert. Linksverteidiger Weisl musste diese Woche pausieren für ihn rutschte Bogdanic von der rechten Abwehrseite nach und Zimmert bekleidete die Rechtsverteidigerposition. Die beiden Flügelspieler waren diesmal Stedronksky und Auerbach. Außerdem übernahm Weber wieder die Position im offensiven Mittelfeld.

 

Von Beginn an entwickelte sich eine knochenharte Partie mit viel Tempo. Jeder einzelne Spieler war voll fokussiert. Unsere Mannschaft versuchte die gegnerische Elf in Bewegung zu bekommen, durch schnelle Seitenwechsel wartete man auf die Lücke in den vordersten Reihen um dann den gezielten Ball in die Tiefe spielen zu können.

Leider musste man schon in Minute 10 einen schmerzlichen Rückschlag hinnehmen.

Für Bogdanic war das Spiel aufgrund einer Oberschenkelverletzung, die er sich ohne Fremdeinwirkung zugezogen hat, dann nämlich schon vorbei. Hahn ersetze ihn positionsgetreu.

 

Die Mannschaft ließ sich aber davon nicht unterkriegen, sie spielte weiter mutig und geduldig nach vorne. So kam man auch zu einem ersten Abschluss durch eine schnell gespielte Aktion, über die Mitte landete der Ball bei Weber der schlussendlich dann etwas zu hastig abschloss und so der Ball nicht den Weg aufs Tor fand.

 

In der 26. Spielminute war es aber dann schließlich soweit. Aus der Viererkette wurde das Spielgerät über das Zentrum nach links außen gespielt, unter Druck brachte man den Ball wieder schnell zurück ins Zentrum und fand dort Lücken in der gegnerischen Abwehr vor. Ohne lange zu zögern wurde auf Eckhardt gespielt und dieser ließ sich die Chance nicht entgehen und schob zur Führung ein.

 

Ab nun wurde die Gangart eine härtere. Nur drei Minuten nach der Führung wurde der gegnerischen Innenverteidiger Cakic nach Tätlichkeit, vom stark agierenden Schiedsrichter, unter die Dusche geschickt.

 

Wer aber nun dachte, dass das eine kleine Vorentscheidung war der irrte sich gewaltig. Ab diesen Zeitpunkt hieß es für die Zuschauer nämlich zurücklehnen, anschnallen und genießen. So ein Spiel sieht man nicht alle Tage.

 

Kalksburg lebte kurzeitig nach dem Motto, jetzt erst recht. Innerhalb von drei Minuten (33.) und (36.) drehten sie das Spiel auf den Kopf. Trocken und mit etwas Glück nutzen sie die Fehler und Unachtsamkeiten eiskalt aus.

 

Ab der 39. Minute musste man dann leider auch einen weiteren Ausfall in den eigenen Reihen verkraften. Cakmak sah Rot und musste runter. Vorerst war zumindest die Spieleranzahl wieder ausgeglichen.

 

Doch auch dadurch ließ man sich nicht aus der Fassung bringen und drängte danach auf den Ausgleich. Kurz vor Pausenpfiff erlöste erneut Eckhardt die gesamte Vorarlberger Allee.

 

Den erneut tiefgespielten Pass schloss der Stürmer abermals ohne Verzögerung ab und scheiterte noch im ersten Versuch am Tormann im Nachschuss allerdings, quasi im Liegen, erzielte er dann noch den Ausgleich. Ein Tor des Willens zum genau richtigen Zeitpunkt (45+2‘).

 

Danach wurde die erste Spielhälfte beendet. In der Halbzeitpause nahm das Trainerteam dann einen taktischen Wechsel vor. Platzer kam für Stedronsky der bis zu diesem Zeitpunkt ein sehr gutes Spiel machte. Diese Auswechslung sollte auch gleich Wirkung zeigen.

 

Nach Wiederanpfiff machte Platzer mächtig Dampf auf die statische Abwehr. Gleich mit der ersten Aktion, ein hoher Ball von Auerbach, wurde es brandgefährlich. Wie so oft unterschätze man den kleinen Platzer der genau dort hingeht wo es einem jeden Verteidiger schmerzt, so auch in dieser Aktion. Er luchste dem großen Abwehrhünen durch seine Schnelligkeit den Ball ab, ging am Tormann vorbei und versuchte abzuschließen, nur durch das nachsetzen und einer Glanzparade des Torhüters wurde die erneute Führung noch verhindert.

 

Nächste Aktion, gleiches Bild. Platzer war quirlig und setzte sich erneut gegen die Abwehr durch und schoss aber links am Tor vorbei.

 

Aber alle guten Dinge sind Drei. In Minute 58. war es dann soweit und die Hintermannschaft wusste kein Rezept mehr gegen den Flügelflitzer Platzer.

Abermals ein hoher Ball von Auerbach über die rechte Seite fand in der Mitte seinen Abnehmer, zwar war die Ballmitnahme nicht optimal doch das störte ihn nicht. Trocken haute er das Spielgerät am Torhüter vorbei in die Maschen zur neuerlichen Führung.

 

Die Fans feierten mit dem Torschützen und das Adrenalin ging hoch. Leider wurde zu ausgiebig gefeiert und nach einer Auseinandersetzung zwischen Platzer und Kurtisi flogen beide vom Platz. Mittlerweile waren es nur noch 9 Feldspieler auf jeweils beiden Seiten.

 

Doch auch nach dieser Aktion warfen die Gegner nicht das weiße Handtuch. Sie generierten nochmals ihre letzten Kräfte und warfen alles nach vorne.

Rund zehn Minuten später wurden ihre Angriffsbemühung schließlich nochmals belohnt. Einen tiefen Ball verwehrte einer ihrer Toptorschützen zum Ausgleich (69.).

 

Nach dem neuerlichen Gegentor bemerkte man aber, dass die Kräfte bei den Gästen allmählich schwanden. Die elf Inzersdorfer holten nochmals alles aus sich heraus und zeigten die Tugenden die man schon so oft in der Vergangenheit gezeigt hat, sie gaben niemals auf und ließen sich die Chance nicht nehmen einen weiteren Heimsieg einzufahren.

 

Man ließ den Ball wieder durch die eigenen Reihen laufen und versuchte Nadelstiche zu setzen. Weitere Minuten vergingen und durch jede Phase in der man ein Übergewicht an Ballbesitz hatte wurde das Selbstvertrauen und die Sicherheit wieder gestärkt.

 

Dann brachte unser Kapitän den Heimplatz zum Kochen.

 

Einen Abschluss konnte der gegnerische Torhüter noch abwehren doch dann war der Capitano per Kopf zur stellte und bezwang den Schlussmann zur Führung (78.).

 

Die Freude war groß und vorweg man ließ danach nichts mehr anbrennen.

 

Der mittlerweile eingewechselte Drnovsky machte in der Schlussphase noch den Deckel drauf und erhöhte auf einen Zweitorevorsprung (86.).

 

Danach war Schluss und die drei Punkte waren wieder daheim in Inzersdorf. Ein Derby mit vielen Höhen und Tiefen und unterm Strich einem verdienten Sieg.

 

Nächste Woche Freitag kommt es zu einer Neuauflage des Spitzenspiels aus der vergangen Saison. Dann ist man zu Gast bei Wacker Wien. Anpfiff ist um 20 Uhr am Ostbahn 11-Platz in der Hasenleitengasse 49, 1110 Wien.

Trainer: Thomas Haidner

Torschützen:26‘, 45+2‘ Eckhardt; 58‘ Cakmak; 78‘ Wendl, 86‘ Drnovsky

Startaufstellung

  

Paul Stürzer

 

Thomas StedronskyHZ

 

Dominik Zimmert

 

Darko Bogdanic10‘

 

László Auerbach

 

Sascha Flasch

 

Alexander Eckhardt ⚽⚽

 

Matthias Weber

 

Philipp Wendl (K) ⚽

 

Emre Cakmak

 

Benedikt Titze

 

Wechselspieler

  

Philip Hoffmann (ET)

 

Mattias Hahn10‘,72‘ ‘

 

Manfred Drnovsky10‘

 

Oliver PlatzerHZ

 

Dominik Wisniewski